ITI-Konferenz in Edinburgh
Sonne, Regen, Wind – Schottland von seiner schönsten Seite
Im Zwei-Jahres-Turnus hält der britische Übersetzer- und Dolmetscherverband ITI (Institute of Translation and Interpreting) seine Konferenz ab. Dieses Jahr hatte man sich als Veranstaltungsort Anfang Juni die wunderschöne und geschichtsträchtige Hauptstadt Schottlands, Edinburgh, ausgesucht.
Die Konferenz
Die diesjährige Konferenz stand unter dem Motto „New world, new work“ (Neue Welt, neue Arbeit) und wurde diesem komplexen Thema auch durchaus gerecht. Wenig überraschend war es, dass das Thema künstliche Intelligenz (KI) klar dominierte, aber auch andere Themen der „neuen Welt“ trieben die Sprachexpertinnen und Sprachexperten auf der Konferenz um.
KI als DAS Thema von Tag 1
Den ersten Tag der Konferenz dominierte auf der großen Konferenzbühne natürlich das Thema KI. Seit ChatGPT in aller Munde ist, fühlen sich zahlreiche Kolleginnen und Kollegen durch die Narrative der großen Technikfirmen bedrängt oder zumindest eingeschüchtert.
Auf der Konferenz wurden zahlreiche Aspekte der neuen Technologie beleuchtet, darunter ihre Vor- und Nachteile, ihre Rolle als Konkurrenz für unseren Berufsstand und das Potenzial, das gerade für weniger beachtete Sprachen mit wenigen Muttersprachlern durchaus besteht.
Letztendlich kamen jedoch alle Vortragenden zu einem übereinstimmenden Fazit: Künstliche Intelligenz wird uns voraussichtlich bleiben. Und ja, sie wird unseren Berufsstand (wie andere technologische Revolutionen in der Vergangenheit) fundamental verändern. Aber wird sie uns ersetzen? Das ist eher unwahrscheinlich, denn emotionale Intelligenz, soziales Bewusstsein und andere sehr menschliche Faktoren bleiben bisher uns vorbehalten.
Vielseitiges Programm
Natürlich wurden neben KI auch viele weitere Themen behandelt, die unsere Branche derzeit umtreiben. Darunter auch die Frage nach Diversifizierung und Spezialisierung, die Absicherung unserer meist Ein-Personen-Betriebe gegen Unfälle und andere Not- und Zwischenfälle, die das Leben nun mal mit sich bringt, oder das immer größere Beachtung findende Thema Übersetzung und Dolmetschen im Sport. Angesichts der Olympischen und Paralympischen Spiele diesen Sommer in Paris ein sehr aktuelles Thema!
Hilfreiche Informationen
Wie immer auf der ITI-Konferenz standen die Erfahrungen der Vortragenden im Mittelpunkt, die ihren reichen Erfahrungsschatz mit Kolleginnen und Kollegen teilten. So gab es unter anderem auch Vorträge dazu, wie Redewendungen die eigenen Texte auflockern, zu grammatikalischen Aspekten und auch zu der Frage, wie denn Schimpfwörter aus verschiedenen Sprachen am besten übertragen werden können.
Fazit
Wie auch in den vergangenen Jahren war ITI-Konferenz ein informatives Event, das aber auch die nötigen Rahmenbedingungen gab, dass sich die Teilnehmenden untereinander austauschen und neue Kontakte knüpfen konnten. Auch ich konnte aus der Veranstaltung wieder viel Neues für meine Berufspraxis mitnehmen und freue mich schon auf die nächste Konferenz 2026.
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